Reiseberichte
Irland: Frühstart auf Hechte
28.11.2023 von Steffen Carlos Heintges
Pünktlich im Frühjahr beginnt es in den Händen eines jeden passionierten Hechtangler zu kribbeln: Man will wieder ans Wasser und Hechte fangen! Zu lang war die entbehrungsreiche Zeit, in der der begehrte Raubfisch seine Schonzeit genoss.
Aber was soll man machen, wenn die Sehnsucht nach den Hechten so groß ist, dass man nicht bis zum 1. Mai warten kann? Zum Glück gibt es Länder, an denen die Schonzeit deutlich früher endet oder aufgrund hervorragender Fischbestände gar nicht existiert. Kingfisher-Stammkunde Steffen Heintges kennt so ein Traumziel: Ihn zieht es jedes Jahr im April mit seinem Angelkumpel Marius ins beschauliche Irland, um seine Hechtsucht zu stillen.
Auch 2023 stellte keine Ausnahme dar! Nachdem es bei Steffens letzten Touren in das reizvolle Erne-Gewässersystem nach Cavan gegangen ist, standen in diesem Frühjahr der Lough Ree und die Killinure Chalets auf dem Programm. In der schönen Anlage, die der deutschsprachige Gastgeber Manfred seit Jahren zusammen mit seiner Familie betreibt, fühlt man sich sowohl als Angler als auch als Nichtangler pudelwohl.
In der Unterkunft angekommen, heißt es zunächst einmal herauszufinden, was und vor allem wo es zurzeit beim Angeln gut läuft. Und wo könnte man das besser tun als in einem Pub voller Angler? In Manfreds Anlage gibt es neben den Chalets nämlich auch einen Pub, in dem sich jeden Tag viele Angler, sowohl Gäste als auch Lokalmatadore, auf ein leckeres Murphys und ein gutes Essen treffen. Wie in Irland üblich, kommt man schnell ins Gespräch und erhält bereitwillig gute Tipps und Hinweise, die am riesigen, 105 Quadratkilometer großen Lough Ree sehr nützlich sein können.
Nachdem Steffen und Marius am Vorabend mit einigen guten Tipps versorgt wurden, fuhren sie am nächsten Tag mit einem Lakeboat direkt in eine flache Bucht, in der die Hechte so kurz nach der Laichzeit noch stehen sollten. Die klassischen irischen Boote haben sich seit Jahrhunderten bewährt und trotzen selbst dem launischsten irischen Wetter.
Die Bucht erwies sich tatsächlich als Hotspot. Mit Jerkbaits und anderen flachlaufenden Ködern konnten Steffen und Marius auf Anhieb ihre ersten irischen Hechte über flachen Krautfeldern verhaften. Laut Steffen war es neben dem Ansteuern von Krautfeldern erfolgsentscheidend, den Futterfisch zu finden, der sich zum Laichen vor solchen Buchten in großen Schwärmen sammelte. „Konnte man diese Schwärme finden, waren Bisse fast vorprogrammiert“, so Steffen. „Mit dieser Taktik konnten wir die ganze Woche über gute Hechte bis zu einer Größe von 107 Zentimetern fangen.“ Um weitere Hotspots schnell zu finden, sollte man das Schleppangeln nicht vergessen – den einen oder anderen Zusatzfisch bekommt man dabei immer ans Band.
„Zum Ende der Woche waren leider Windstärken angesagt, die das Angeln am Lough Ree unmöglich machten“, berichtet Steffen von den weiteren Tagen in Irland. Zum Glück liegt die Cavan Seenplatte nur eine Autostunde vom Lough Ree entfernt und bietet mit ihren vielen kleinen Seen und Flussabschnitten genügend windgeschützte Spots. „Da wir in den letzten Jahren einige Male in der Carafin Lodge an der Cavan Seenplatt unseren Angelurlaub verbrachten, kannten wir dessen Inhaber Pauric sehr gut, der uns in kürzester Zeit eines seiner Boote zur Verfügung stellte. Somit kamen wir noch in den Genuss eines traumhaften Angeltags, an dem wir einige Hechte bis zu einer Größe von 106 Zentimetern fangen konnten.“
Info: Wenn auch Sie das Ende der Hechtschonzeit nicht abwarten können, finden Sie in unserem Irlandprogramm garantiert den passenden Sehnsuchtsort.
„Polarlichter zu sehen, war eines der schönsten Erlebnisse in unserem Leben!“
07.11.2023 von Markus Heine
Felix von Nolting ist nicht nur Verkaufsleiter beim Angelrutenhersteller Sportex, sondern auch Stammkunde bei Kingfisher Reisen. Im Interview verrät er, wie er seine erste spezielle Winterreise mit uns in den hohen Norden erlebte.
Kingfisher Reisen: Felix, Du bist mit unseren Kingfisher Wintertours im letzten Januar nach Ringstad auf die Vesterålen gereist. Wie bist Du auf die Idee gekommen, so eine spezielle Winterreise nach Nordnorwegen zu unternehmen?
Felix von Nolting: Es ist schon immer der Traum von meiner Frau und mir gewesen, die Polarlichter im Winter in Nordnorwegen zu sehen. Es gibt mittlerweile zwar eine Vielzahl an Reise-Angeboten, vor allem in Tromsø ist ein regelrechter Polarlicht-Massentourismus entstanden. Wir suchten aber nach einer individuellen, hochwertigen Reise in einer möglichst ruhigen Ecke. Frank Brodrecht von Kingfisher Reisen empfahl uns schließlich für unsere Reise das Ringstad Resort auf den Vesterålen. Genau die richtige Wahl! Die Anlage ist einzigartig, die Panoramazimmer grandios, und das Restaurant wirklich sehr gut. So gut, dass es in meinen Augen eine Michelin-Empfehlung verdient hätte, und das ist nicht übertrieben!
Was hat Dich vor Ort am meisten fasziniert?
Die Vesterålen verströmen einen ganz besonderen Reiz. Die Landschaft ist großartig, quasi die Alpen direkt am Meer. In dieser unendlichen Ruhe kann man wahrlich runterkommen und entschleunigen. Außerdem ist es aufgrund des Golfstroms nicht zu kalt in diesen Breitengraden etwas nördlich der Lofoten, man hat aber dennoch viel Schnee und damit ein echtes Wintererlebnis. Wir hatten nur wenige Grad unter Null und empfanden die Kälte nicht als unangenehm. In etwa zu vergleichen mit einem schneereichen Winter bei uns in Bayern.
Welche Aktivitäten habt ihr unternommen?
Natürlich eine Polarlichttour! Die Wetterverhältnisse waren nicht einfach, aber Besitzer Ian hat im richtigen Moment die beste Location gefunden, nicht weit entfernt vom Camp. Außerdem haben wir an einer Hundeschlittentour teilgenommen. Unbedingt zu empfehlen! Und wir haben eine Schneeschuhwanderung gemacht.
Wie oft konntet ihr Nordlichter sehen, und wie wirkten sie auf Dich?
Wir waren vier Tage vor Ort und konnten in dieser Zeit einmal Nordlichter sehen. Für mich und meine Frau gehörte dieses Beobachten der Polarlichter, neben der Mittsommernachtssonne am Nordkap, zu den schönsten und emotionalsten Erlebnissen in unserem Leben - und wir haben wirklich schon viel auf der Welt gesehen.
Für welche Personengruppe eignen sich solche Wintertouren wie nach Ringstad in Deinen Augen am besten?
So eine Reise ist für alle erwachsenen Altersgruppen gleichermaßen geeignet, ein Familienurlaub mit kleineren Kindern ist es eher nicht. Menschen, die gerne mal abschalten wollen und keine intensive Animation suchen, sind in Ringstad goldrichtig aufgehoben. Hier wird man dezent sehr gut betreut, ganz so wie die persönlichen Vorlieben sind. Man sollte einigermaßen gut zu Fuß sein, das wäre von Vorteil.
Zum Angeln bricht man immer wieder nach Norwegen auf. Würdest Du so eine Wintertour auch wiederholen?
Ich bin nun schon häufiger in Nordnorwegen zum Angeln gewesen, es ist jedes Mal wieder aufs Neue ein großartiges Erlebnis. Aber diese Wintertour ist doch außergewöhnlich. Meine Frau und ich haben auf jeden Fall vor, noch einmal im Winter in den hohen Norden zu reisen.
Info: Neugierig auf unsere Kingfisher Wintertours geworden? Mehr zu unseren mehrtägigen Winterreisen nach Nordnorwegen erfahren Sie hier.
Ringstad auf den Vesterålen: Meeresfischen auf die leichte Art
25.10.2023 von Frank Brodrecht
Bei unserer Nordnorwegen-Reise Ende August stand der Fokus ganz auf Entspannung: komfortable Unterbringung im Ringstad Resort mit Vollpension, tägliche Ausfahrten mit Kapitän, leichtes Fischen mit Spinnrute und Gummifisch. Und sogar das Wetter spielte mit!
Ententeich vor den Vesteralen: Wie ein Messer schneidet die „Whitetail“ die spiegelglatte Meeresoberfläche. Ziel unserer Ausfahrt auf dem 10-Meter-Katamaran: die letzten Unterwasserberge am Ausgang des Vesterålsfjorden auf der Westseite von Hadseløya. Die Hänge der Plateaus sind über die gesamte Saison verlässliche Fangplätze, und selbst jetzt, zum Höhepunkt einer mehrwöchigen Schönwetterphase mit ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen, intensiver Sonne und fehlender Drift, stehen große Dorsche und Köhler an diesen Offshoreplätzen.
Hier haben wir an den ersten zwei Tagen unserer Tour bereits eine ergiebige Fischerei erlebt. Und auch heute bestätigt sich die Klasse des Reviers. Nach einer langen Durststrecke, an denen die Fische inaktiv über Grund stehen, ist der Schalter am Nachmittag wie in den Tagen zuvor plötzlich umgelegt. An den Kanten und in den Senken zwischen den Flachzonen geht es nun Schlag auf Schlag. Gelingt es uns, die schlanken Gummifische durch die die Köhlerschwärme im Mittelwasser abzulassen, werden Sie direkt von den Dorschen in Grundnähe abgefangen. Nach zwei Stunden Schwerstarbeit machen wir uns zufrieden auf den Rückweg.
In den nächsten Tagen genießen wir die Vielseitigkeit des Angelreviers vor Ringstad: Rotbarschangeln an der 150-Meter-Kante mitten im Vesterålsfjord. Hier stürzen sich die großmäuligen Roten sogar auf unsere Sandaal-Shads, die wir bei minimaler Drift fast senkrecht gen Grund schicken. Die Tagesausfahrt zum Großfisch-Plateau weit vor der Küste soll uns kapitale Dorsche und riesige Lengs ans Band bringen, endet aber etwas enttäuschend mit einigen schönen, aber eben nicht riesigen Lengs. Ein Angelboot, das nur 100 m von uns entfernt driftet, zeigt uns, wie es geht: Die Besatzung findet das Lengnest und landet nacheinander mehrere große Lengs bis 28 kg Gewicht.
Doch auch direkt vor der Haustür lässt sich hervorragend fischen: Das Pollackfischen mit der leichten Spinnrute an den Flachzonen, keine 10 Minuten von der Anlage entfernt, ist überaus ergiebig. Und an der Steilkante zum Jørnfjord fangen wir bei einem kleinen Ausflug mit den offenen Silver Viking Booten herrliche Rotbarsche, große Wittlinge und kampfstarke Köhler.
Doch nicht nur die Vielseitigkeit der Fischerei überzeugt. Auch die Unterbringung im Ringstad Resort ist vom Feinsten. Wir haben uns für eine Variante entschieden, die in nicht vielen Anlagen gebucht werden kann: Übernachtung in fantastischen Panorama-Zimmern mit Glasfront und Panoramablick über die Schären, dazu Vollpension vom Feinsten im angegliederten Restaurant der Anlage. Als Kapitän Ian uns auf der letzten Ausfahrt noch seine „Haustiere“ vorstellt und mehrere Seeadler bis dicht ans Boot lockt, sind wir endgültig vom Gesamtpaket in Ringstad überzeugt.
Im Reich der roten Riesen
28.07.2023 von Markus Heine
Rotbarsche in Rekordgewichten bis zu zehn Kilogramm – von solchen Kalibern träumt jeder Meeresangler. Am Øksfjord im hohen Norden Norwegens kann dieser Traum wahr werden.
Es ist Mitte Juli. Zusammen mit meinem Kingfisher-Kollegen Frank Brodrecht toure ich für einige Tage durch die Finnmark, um unsere norwegischen Partner vor Ort zu besuchen. Unser erster Stopp: Øksfjord Sjøfiske, gute zwei Autostunden von Alta entfernt. Das Seegebiet rund um die Mündung des Øksfjords besticht mit seiner landschaftlichen Schönheit und zeichnet sich durch vielfältige Strukturen aus: Kleine Inseln in Ufernähe wechseln sich mit rasch abfallenden Riffen und Freiwasserflächen mit über 300 Metern Wassertiefe ab. Ein großer Vorteil dieses Reviers: Die meisten Hotspots sind mit den 20,5ft langen und 100 PS starken Kværnø HT Booten in maximal 25 Minuten erreicht.
Campbesitzer Roar macht uns den Mund wässrig: „Schaut mal her“, sagt der emsige Norweger und hält uns sein Handy vor die Nase. „Diese fetten Rotbarsche wurden vor einigen Tagen gefangen, der größte wog 10,2 Kilogramm.“ Ein Rotbarsch von über zehn Kilo? Ich blicke aufs Handy und sehe Rot: Rotbarsche so groß wie unsere heimischen Karpfen. Mein Kollege ist genauso hin und weg wie ich und schaut nervös zu den Booten im Hafen hinüber. „Ist eins frei?“ Grinsend nickt Roar …
Um 19 Uhr stechen wir in See. Es weht wenig Wind, die Temperaturen liegen bei fast 20 Grad. Unser Plan für heute Abend: Wir wollen zwar mit Naturködern auf die kapitalen Rotbarsche angeln, zunächst aber mit Kunstködern einige Seelachse, Dorsche und vielleicht auch einen Heilbutt verhaften. Und zwar genau in dieser Reihenfolge. Ein ehrgeiziger Plan, denn bei vielleicht 5 Stunden Angelzeit, die wir in von unserer Dienstreiseplanung abzwacken können, sollten wir über jeden Fisch froh sein…
Von daher tuckern wir nach nur 15-minütiger Ausfahrt über Wassertiefen von über 200 Metern und suchen mithilfe des Echolots nach verdächtigen Fischanzeigen. Diese erscheinen jedoch nicht. In dem Wissen, dass das nicht unbedingt etwas heißen muss, lasse ich einen 150 Gramm schweren Pilker Richtung Grund sausen, stoppe ihn bei etwa 120 Metern und kurble ihn dann im Affenzahn ein. Einmal, zweimal, dreimal wiederhole ich diese Aktion, bekomme aber keinen Fischkontakt. Wir versuchen es noch an anderen Stellen im Freiwasser, bleiben aber erfolglos.
Planänderung. „Lass es uns flacher versuchen“, schlägt Frank vor. Ein Blick auf die Kingfisher-Seekarte macht die Sache wesentlich einfacher, vor allem, da uns Adam – neben Roar die gute Seele im Camp – vor unserer Rausfahrt verraten hat, dass südlich von Punkt 7 in den letzten Tagen gut gefangen wurde. Von Weißschnauzendelphinen begleitet, steuern wir eine gut 100 Meter tiefe Bodensenke an, der weiter zum Ufer hin flach ausläuft. Als wir uns langsam über den Hotspot treiben lassen, tauchen auch erste Futterfischschwärme auf dem Echolot auf.
Endlich fangen wir die ersten Seelachse, mit 60-70 cm keine Riesen, aber das Abendessen ist gesichert. Sie beißen nicht beim schnellen Hochkurbeln des Pilkers, sondern etwa zehn Meter über Grund in 80 Metern Tiefe. Mit einem großen Cutbait Herring im Puffin-Design versuche ich, gezielt die größeren Fische zu erwischen. Hart am Grund dann der erste Biss! „Oh, oho, ohohooo - der ist besser, Frank!“, kommentiere ich den Drill und bin gespannt, welche Art gleich an der Oberfläche erscheinen wird. Es ist ein guter Dorsch, an die 15 Pfund schwer.
Nach kurzem Abklatschen sausen unsere Köder wieder zum Grund und bringen weitere herrliche Dorsche. Die über 20 Pfund schwere Exemplare werden dieses Jahr laut Adam und Roar in Tiefen von 100-200 Metern gefangen. Eher ungewöhnlich, aber Veränderungen wie diese gibt es in jedem Jahr. Gut, wenn man auf das Fachwissen der Betreuer vor Ort bauen kann.
Wir beackern weiter unseren Hotspot und treiben nun mitten durch die Senke. Auf Pilker fangen wir in den nächsten Minuten sogar einige Rotbarsche, jedoch nicht die eingangs erwähnten Riesen, sondern um die 30 Zentimeter lange Exemplare. In dem eher „flachen“ Wasser hätten wir jedoch gar nicht mit den Stachelrittern gerechnet.
Frank setzt jetzt auf einen Sandeel von Savage Gear, den er zum Grund ablässt, dann stückchenweise einkurbelt, kurz stehen lässt – und einen Hammerbiss bekommt! Ein Dorsch? Oder Seelachs? Die Magnus-Spinnrute von Sportex mit 90 Gramm Wurfgewicht krümmt sich gewaltig. Als der Fisch dann mehrfach Schnur von der Rolle reißt, sind wir uns ziemlich sicher, was da am Haken hängt. „Sieht ganz nach Butt aus“, schätzt Frank und genießt den Drill mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Einige Minuten später bestätigt sich unsere Vermutung: Es ist ein Butt, der an der Oberfläche das Wasser schaumig schlägt. „Und ab ins Boot mit dir“, sagt Frank und hievt den etwa 1,10 Meter langen Fisch per Kiemengriff über die Reling. Wir freuen uns riesig über den Fang, ein Heilbutt ist immer ein Erlebnis!
Wie immer, vergeht die Zeit beim Angeln wie im Fluge. Es ist zwar noch taghell, aber bereits eine Stunde nach Mitternacht. Bisher haben wir es gar nicht gezielt mit Naturködern auf die roten Riesen probiert, mögen gute Stellen auch ganz in der Nähe liegen. Schweren Herzens entschließen wir uns jedoch dazu, diesen schönen Angeltag zu beenden, schließlich wartet noch eine kleine Nachtschicht im Filetierhaus auf uns. Die Rotbarsche müssen also bis zum nächsten Mal auf ein gemeinsames Kennenlernen warten – sicherlich wird sie das nicht stören.
Unterwegs mit Kingfisher: Uli Beyer und Dustin Schöne
15.06.2023 von Markus Heine
Zwei der bekanntesten deutschen Angelprofis setzen auf Kingfisher Reisen. So reiste Uli Beyer mit uns im April zum Hechtangeln an den Lough Derg nach Irland und schwärmt noch heute vom Ferienhaus mit eigenem Bootshaus: „Dass man mit dem Boot am Morgen aus der Garage herausfahren kann, gibt es an den wenigsten Gewässern.“
Das von Uli bewohnte Fraoch House liegt an der Ostseite des Lough Derg, in der Nähe von Garrykennedy. Eine perfekte Unterkunft für den naturverbundenen Angler. Ideal auch für den erholsamen Familienurlaub. Mehr Infos zur Unterkunft und zum Revier finden Sie HIER!
Über seine Reise und die sehr guten Fangerfolge hat Uli Beyer zwei informative Filme zum „Angeln in Irland“ gedreht. Zu sehen auf seinem YouTube-Kanal „Uli Beyers Köderkunst“.
Dustin Schöne im Heilbuttfieber
14.06.2023 von Markus Heine
Aktuell unterwegs in Å auf den Lofoten sind Dustin Schöne und seine Angelbuddys Felix Weckesser und Florian Over, um dort eine neue Staffel ihrer „UPNORTH-Tour“ für First Cast TV zu drehen. Das Ziel: Heilbutte! Und zwar nicht nur klassisch vom Boot aus, sondern auch vom Ufer einer einsam gelegenen Insel. Wir sind gespannt, ob das gelingen wird und drücken die Daumen.
Das mehrteilige Video über die garantiert spektakuläre Tour bei unseren Partnern von Nordic Sea Angling wird im Herbst zu sehen sein. Wer sich schon einmal einstimmen möchte, dem sei die erste Staffel aus dem letzten Jahr empfohlen, zu sehen bei First Cast TV auf Youtube.
Mehr Infos zum Traumziel Å finden Sie HIER!

Zu Besuch im Vinäs Fishing Camp
17.05.2023 von Frank Brodrecht
Bei seinem Besuch im schwedischen Vinäs Fishing Camp erlebte Frank Brodrecht einen großartigen Zandertag auf dem Storsjön.
Wenn Angelführer Henrik mit seinen Gästen ausfährt, überlässt er nichts dem Zufall. Henrik kennt nicht nur die Kanten und Riffe des Storsjön wie seine Westentasche, sondern besitzt ein Guideboot mit der neuesten Echolottechnik zum Aufspüren von Raubfischen im Freiwasser. Mit dieser Kombination kann auf den Guidingtouren eigentlich kaum noch etwas schief gehen.
Auch wenn sich das Wetter bei meinem Besuch im Vinäs Fishing Camp am 09.05.23 mit einem steifen Südostwind ins Zeug legte, um uns einen Strich durch die Rechnung zu machen, fand Henrik ein paar geschützte Kanten und Buchten, in denen wir sowohl beim Spinnfischen als auch im Freiwasser zum Erfolg kamen. Das Fazit: Drei herrliche Zander, einige beachtliche Barsche sowie kampfstarke Hechte, die das Wasser zum Schäumen brachten. Ein toller Angeltag, keine zwei Wochen nach der Schnee- und Eisschmelze in Schweden!
Foto-Galerie: Ihre schönsten Angelbilder
10.05.2023 von Kingfisher Reisen
Im März-Newsletter baten wir Sie darum, uns Ihre besten Fotos aus Ihrem Angelurlaub zuzusenden. Und das taten Sie in einer Fülle, wie wir es nicht erwartet hätten. Herzlichen Dank für die vielen Fotos, die in unseren Posteingang flatterten. Schauen Sie am besten selbst – hier präsentieren wir eine Auswahl schöner Aufnahmen mit den dazugehörigen Revieren.
„Irgendwann wird die 50-Kilo-Marke geknackt!“
Top-Ziel: Camp Halibut auf Sørøya
„Der Skrei ist ein faszinierender Zielfisch“, schwärmt Daniel Eriksson vom Camp Halibut auf der Insel Sørøya. „Und aus irgendeinem Grund ist das durchschnittliche Gewicht bei uns im Breivik-Fjord mehr als doppelt so hoch wie im Rest von Norwegen. Ich bin fest davon überzeugt, dass man nirgendwo auf der Welt diese Konzentration von Fischen über der 10-Kilo-Marke findet.“
Daniel beziffert die durchschnittliche Größe in den Fanggebieten um Sørøya auf 12 bis 18 Kilogramm. „Die größten Exemplare wiegen fast 40 Kilo“, erklärt der schwedische Meeresexperte. „Doch es geht noch mehr, denn jedes Jahr werden von kommerziellen Fischern Skreis in Gewichten von über 50 Kilo gefangen. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis so ein Kaliber bei uns im Fjord mit der Angelrute gefangen wird.“ Auch der 47 Kilogramm schwere Weltrekorddorsch von Michael Eisele wurde vor der Bucht von Breivikbotn gefangen, im April 2013.
Die beste Reisezeit für so einen Traumfisch? „Die Saison erstreckt sich von Mitte März bis Ende April“, so Daniel. „Da das Wetter im April in der Regel besser ist, gehört dieser Monat meiner Meinung zur besten Reisezeit.“ Es sei denn, man möchte einen Skrei von über 35 Kilogramm fangen. Dafür empfiehlt Daniel ganz klar den März: „Die ganz Großen fangen wir nämlich immer zu Beginn der Saison.“

Ein großer Vorteil des Reviers in der Bucht von Breivik sind die kurzen Anfahrtswege zu den Hotspots. Die maximale Fahrzeit beträgt laut Daniel Erikson 15 Minuten. „Wir sind also immer ganz nah dran am Skrei und fangen jedes Jahr Fische von über 30 Kilo mitten in der Bucht, nur wenige Minuten vom Camp entfernt. Wer so dicht am Fisch sein will, sollte uns aber unbedingt erst im April besuchen.“
Auf die Lofoten: Nappstraumen mit Nordic Sea Angling
Auch am Nappstraumen auf den Lofoten gehört der Zeitraum zwischen Mitte März und Mitte April zu den besten Reisezeiten zum Skreiangeln. Das Camp auf den Lofoten besticht mit hervorragenden Ferienhäusern, großen Arronetbooten (23,5ft/150PS) sowie einer fischereilichen Betreuung vom Allerfeinsten. Die Skreischwärme stehen oft bereits dicht vor der Ausfahrt aus dem Nappstraumen, entweder auf der Süd- oder der Nordseite der Lofotenkette.
„Die ersten Tage der diesjährigen Saison begannen gut“, beschreibt der Schwede Jimmy Andersen, Inhaber des Angelcamps am Nappstraumen, den Saisonstart. „Nachdem sich der Wind beruhigt hatte, fanden wir die Fische und fingen auch größere Exemplare von über 20 Kilo – der größte Skrei wog satte 23 Kilo.“
Die durchschnittliche Größe der gefangenen Winterdorsche liegt laut Jimmy zwischen 5 und 10 Kilo – die besten Größen zum Essen. Mit Großfisch ist aber immer zu rechnen: So werden auch am Nappstraumen jedes Jahr Skreis von über 30 Kilogramm gefangen, der größte bisher gelandete wog stolze 33,8 Kilogramm.
Weite Ausfahrten sind auch am Nappstraumen in der Regel nicht erforderlich, da die Skreis häufig sehr nah an die Küste kommen und in nur 40 bis 50 Metern Wassertiefe gefangen werden, zum Beispiel an der Südöffnung des Straumens. „Wir fahren selten länger als 40 Minuten“, erklärt Jimmy. „Viele unserer Hotspots liegen sogar innerhalb des Nappstraumens, wo das Meer ruhig ist.“

Schnelle Anreise: Skreis vor Tromsø
Neben den klassischen Revieren zum Skreiangeln auf den Lofoten, den Vesterålen oder rund um die Insel Sørøya lassen sich auch vor den Toren Tromsøs im März und April Winterdorsche fangen, zum Beispiel vor Sommarøy oder Senja. Die Skreischwärme stehen in diesen Revieren zwar nicht immer dicht vor der Hafeneinfahrt, aber bei gutem Wetter sind zuverlässige und ergiebige Skreigründe in rund 30 Bootsminuten erreicht.
Info: Neugierig geworden? Dann sichern Sie sich schon jetzt Ihren Platz zum Skreiangeln für das nächste Jahr in den erwähnten Regionen. Mehr Infos zu den Revieren finden Sie hier.
Seelachse durchs Eisloch
03.04.2023 von Markus Heine
Ein Winterabenteuer vom Allerfeinsten erlebt zurzeit unser Stammgast Dirk Bommes am Lavangen Fjord in der Region Troms. Bei Idealtemperaturen für Tiefkühltruhen von bis zu -18° Celsius ist die Fjordlandschaft zu einem grellweißen Stilleben vor sattblauem Himmel erstarrt. Bis kurz vor die Anlage ist der Innenbereich des Fjords mittlerweile von einer soliden Eisschicht bedeckt.
Während die Polarlichter Nacht für Nacht intensiv über den sternenklaren Himmel wabern, hat Dirk tagsüber mit dem Boot den Fjord erkundet und einiges zum Thema Winterangeln dazugelernt: „Die Fische sind auch bei Wassertemperaturen hart am Gefrierpunkt aktiv und scheinen sich direkt am Eisrand dicht vor dem Ferienhaus zu konzentrieren. Dort hatte ich gute Fänge mit Dorsch, Köhler und sogar Leng.“
Allerdings würden sich bislang die Big Boys in der Meter-Plus-Klasse noch rarmachen. Die scheinen sich bevorzugt unterm Eis aufzuhalten: Bei einer Wanderung über den gefrorenen Innenfjord traf Dirk heute auf einen Norweger, der damit beschäftigt war, Meter-Köhler durchs Eisloch zu drillen. Großes Kino!
Der Traum vom Heilbutt
09.03.2023 von Markus Heine
Viele Angler träumen davon, in Norwegen den Fisch des Lebens zu fangen. Für die meisten ist das eindeutig ein Heilbutt, am besten vom Format einer Tischplatte. In nahenden Frühjahr stehen die Chancen für so einen Fang besonders gut. Für Kingfisher-Mitarbeiter Markus Heine wurde der Traum vom Heilbutt wirklich wahr – hier erzählt er von diesem Erlebnis.
Mein Heilbutt-Highlight liegt bereits einige Jahre zurück. Es war die Zeit, als die ersten Spezialisten begannen, ganz gezielt auf den König der Nordmeere zu angeln. Bis dahin war der Butt ein großes Rätsel, man spekulierte, wo er sich aufhielt und wie man ihn überlisten sollte. Tief oder flach? Mit Natur- oder Kunstködern? Viele Fragen, wenig Antworten. Bis einige Spezialisten anfingen, ihm große Gummifische zu servieren. Es war des Rätsels Lösung. Plötzlich wurden Heilbutte ganz gezielt gefangen – eine Revolution im Meeresangeln in Norwegen.
Zu den damaligen Spezialisten gehörten ein Finne und ein Schwede: Kristian Keskitalo und Per Jonasson. Ihr bevorzugtes Revier waren Inseln auf der süd-westlichen Verlängerung der Lofotenkette kurz vor Røst. Exponierte Ziele, mitten im Meer gelegen, die Hotspots zum Heilbuttangeln direkt vor der Haustür. Ich besuchte Kristian und Per für eine Woche im Mai.
Die Saison war erst wenige Tage alt, und die beiden hatten schon hervorragend gefangen. Ihr größter Butt wog stolze 122 Kilogramm bei einer Länge von fast zwei Metern, Köder war ein 23 Zentimeter langer, hellbrauner Gummifisch. Als Kristian mir den Shad zeigte, staunte ich nicht schlecht: Er war total zerbissen, seine Oberfläche ganz rau und mit klitzekleinen Löchern überzogen. Es war offensichtlich: Die Heilbutte bissen gut und hatten den hellbraunen Gummifisch mit schwarzem Rücken und rotem Bauch zum Fressen gern.
Skeptisch betrachtete ich den Einzelhaken des Shads. Ein Haken reicht aus? »Ganz genau«, erklärte mir Kristian. »Der sitzt während des Drills sogar besser im Maul als ein Drilling und lässt sich leicht lösen, sodass wir die Heilbutte schnell zurücksetzen können.« Das passierte mit den meisten Fängen, nur wenige wurden entnommen.
Die Hotspots zum Heilbuttangeln lagen nur fünf bis zehn Minuten vom Hafen entfernt. »Wir fischen in Tiefen von 15 bis 30 Metern«, sagte Kristian, als wir mit seinem modern ausgestatteten Boot aus dem Hafen tuckerten. »Am besten ist sandiger Grund mit einigen Steinen.« Diese Flachwasserbereiche findet man in Buchten oder um kleine Inseln herum. Ganz heiß sind enge Passagen, durch die bei auflaufendem Wasser die Strömung drückt.
Die Führung des Gummifischs ist kein Hexenwerk. Man lässt ihn bis zum Grund sinken, macht drei bis vier Kurbelumdrehungen und legt dann den ersten Stopp ein. Zehn Sekunden Pause, während der der Gummifisch in den Wellen schaukelt, das genügt. Dann wieder einige Umdrehungen.
Zweiter Stopp. »So durchkämmt man die ganze Wassersäule«, erklärte Kristian. »Eine Attacke kann jederzeit erfolgen. Heilbutte jagen nämlich nicht nur am Grund, sondern auch im Mittelwasser und wagen sich sogar bis zur Oberfläche. Nachläufer sind deshalb nicht selten. Und wenn plötzlich wie aus dem Nichts eine riesige, marmorierte Tischplatte vorm Boot auftaucht, erschreckt sich jeder noch so abgebrühte Angler.«
Das Angeln auf Heilbutte erfordert Geduld und Durchhaltevermögen. In der Regel wartet man nämlich stundenlang auf einen Biss – und wird oft gar nicht damit belohnt. Zu allem Überfluss gibt es an prädestinierten Heilbuttplätzen kaum Abwechslung, denn meistens stehen in den flachen und sandigen Regionen keine Dorsche oder andere Fische. Die besten Stellen sind die, an denen man kaum Beifänge hat. Das kann durchaus zäh und langweilig werden, wenn aber ein Butt beißt, geht die Post ab. Der Drill gehört zu den aufregendsten Sachen, die man als Angler erleben kann. Dabei beginnt alles so harmlos ...
Wir angelten bereits seit einigen Stunden – ohne einen einzigen Biss bekommen zu haben. Wie eine Maschine kurbelte ich den braunen Gummifisch immer wieder durchs Wasser, ließ ihn pausieren und startete ihn neu. Nichts passierte. Kein Zupfer. Kein Beifang. Kein Leben in der Schnur. Es war still an Bord, auch Kristian und Per angelten stumm und unermüdlich. Dichter Nebel umgab uns. Wir befischten eine flache Bucht und standen nur 50 Meter vom Ufer entfernt, sahen jedoch kein Land. Seit Stunden nieselte es. Nach und nach kroch die feuchte Kälte in meinen Thermoanzug. Angeln soll Spaß machen? Heute nicht.
Ich trank einen heißen Tee. Angelte wieder eine halbe Stunde, um mich dann erneut von einer Tasse aufmuntern zu lassen. So ein Tee ist schon eine feine Sache. Die Sonne mühte sich, den Nebel zur Seite zu schieben. Nach und nach schaffte sie es. Stunde um Stunde vergingen. Irgendwann war mein Tee leer.
Dann kam die Flut, und mit dem auflaufenden Wasser erwachte das Leben. Plötzlich ruckte es in meiner Schnur, ganz sachte, kaum zu merken. Pause. Leichter Wider stand. Der Fisch war noch da. Dann wippte die Spitze der 30-lbs-Rute kurz und wurde unter gleichmäßigem Zug krumm gezogen. Beherzt setzte ich den Anhieb. Ich musste nicht lange überlegen, ob der Haken gefasst hatte, denn es wurden direkt einige Meter der 0,21er Geflochtenen von der Multirolle gerissen.
Was mit einem zaghaften Biss begann, gipfelte in einer brachialen Flucht. Der Fisch stürmte davon. Ich ließ ihn zunächst gewähren, verstärkte nach und nach jedoch den Druck und forcierte den Drill. Mein Gegenüber zeigte sich beeindruckt, flüchtete immer halbherziger und wurde schwächer, sodass ich ihn zum Boot lenken konnte. Als dann die marmorierte Flanke eines Heilbutts auf mich zu glitt, spürte ich eine gehörige Genugtuung. Das Durchhalten hatte sich gelohnt!
Das Meer schenkte mir einen etwa 20 Kilo schweren Butt. So still es an diesem Morgen an Bord gewesen war, so ausgelassen jubelten wir jetzt. Uns allen fiel ein Stein von Herzen, der Bann war gebrochen. Zufrieden schickte ich den braunen Gummifisch, der jetzt mit einigen Zahnabdrücken mehr gespickt war, wieder zum Meeresgrund.
Ich dachte noch an meinen ersten Butt des Tages, als mir fast die Rute aus der Hand gerissen wurde. Eine Attacke aus dem Nichts! Extrem stark, extrem aggressiv. Jetzt wusste ich, was Kristian meinte, als er mir die zwei Arten von Buttbissen erklärte: die zaghaften und die rabiaten. Letztere passieren, wenn sich ein Heilbutt im Affenzahn auf den Gummifisch stürzt.
Ein Anhieb erübrigte sich bei der brutalen Attacke, die Bootsrute krümmte sich gleich zum Hufeisen. Ich spürte ein enormes Gewicht und mutmaßte, ein russisches U-Boot gehakt zu haben, als der Heilbutt seinen Turbo einlegte und unter dem Bug des Bootes hindurch flüchtete. Ich stolperte aus dem Heck nach vorne und versuchte, die Schnur möglichst gespannt zu halten. Dabei hielt ich die Rutenspitze tief zur Wasseroberfläche und hoffte, dass die Geflochtene nicht am Bootskiel zerriss.
Es klappte, sodass ich irgendwann im Bug des Bootes stand wie Leonardo di Caprio im Film Titanic. Der Butt raste davon und zeigte seine unbändige Kraft. Es war nicht daran zu denken, ihn in dieser Phase zu bändigen. So ein ICE lässt sich nicht stoppen, keine Chance. Meine Arme zitterten. Zum Glück hatte ich Hunderte Meter Schnur auf der Multirolle, sodass in diesem Punkt kein Engpass zu befürchten war.
Kristian erleichterte meinen Drill, indem er mit dem Boot langsam hinter dem Fisch herfuhr. In knapp 20 Metern Tiefe konnte der Butt nur nach vorne, zur Seite oder nach hinten schwimmen, glücklicherweise jedoch nicht in die Tiefe. Locker flüchtet so ein Riese nämlich hundert Meter abwärts, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Ihn wieder zur Oberfläche zu pumpen, ist mühsam und anstrengend. Im Flachwasser sind die Fluchten eines Heilbutts dagegen gut zu bewältigen.
Bereits nach 15 Minuten kam der Butt das erste Mal ans Boot. Mit offenem Maul glitt er auf uns zu, seine riesige weiße Flanke leuchtete im dunklen Wasser. Er wäre sicherlich noch einmal geflüchtet, kam jedoch nicht dazu, da Per und Kristian ihn überrumpelten und bei der ersten Gelegenheit mit zwei kleinen Gaffs ins Boot zerrten.
Da lag er dann, ein riesiger Heilbutt. Wir konnten unser Glück kaum fassen und fielen uns in die Arm. Ich musste mich setzen. Meine Beine waren weich wie Pudding, meine Hände zitterten. Noch verstand ich nicht, was mir da vergönnt gewesen war. Voller Respekt betrachtete ich den kapitalen Heilbutt, den König des Nordmeeres. Er wog 73 Kilogramm und war 1,75 Meter lang. Der Fang meines Lebens.
Info: Dieser Reisebericht stammt aus dem Buch „Den Fischen auf der Spur – Ein Angeljahr in Erzählungen“ von Markus Heine, erhältlich für 14,99 Euro als Paperback (ISBN: 978-3754316887) oder für 6,99 Euro als E-Book (z. B. bei Amazon). Solch ein hervorragendes Heilbuttangeln erleben Sie in den Kingfisher-Zielen auf der Lofotenkette, zum Bespiel am Nappstraumen, auf Å oder Røst. Der Mai gehört zu den Top-Monaten zum Heilbuttangeln. Übrigens nicht nur auf den Lofoten, sondern auch auf den Vesterålen und weiter nördlich in den Regionen Troms und Finnmark.
Alaska: Rettung für Pazifische Lachse
16.02.2023 von Markus Heine
Es ist der Traum vieler Angler: Einmal im weiten und wilden Alaska auf Königs- oder Silberlachse zu angeln. Vor allem die neun in die Bristol Bay mündenden Lachsflüsse, darunter so namhafte Gewässer wie der Nushagak River, gehören zu den weltweit besten Angelrevieren. Die 290 Kilometer breite Bristol Bay ist der flachste Teil des Beringmeeres, westlich von Anchorage gelegen. Ein einzigartiges Ökosystem und das größte Wildlachsfanggebiet der Welt – welches durch die sogenannte Pebble Mine zerstört zu werden drohte.
Die Regierung um Donald Trump reaktivierte gleichnamiges Projekt, bei dem die größte Tagebaumine der Welt in unberührten, straßenlosen Wildnis gebaut werden sollte. Diese Pläne wurden nun allerdings gekippt, sehr zur Freude aller Angler und anderer Naturliebhaber. Die Entscheidung der amerikanischen Umweltschutzbehörde erfolgte nach mehr als einem Jahrzehnt unerbittlicher Kampagnen verschiedener Organisationen gegen große Minenprojekt, bei dem es vor allem um den Abbau von Gold und Kupfer gehen sollte.
„Was für ein Tag für Wildlachs!“, sagte Guido Rahr, Präsident und Vorsitzender des Wild Salmon Centers, eine internationale Naturschutzorganisation, die sich für den Schutz von Wildlachs, Steelhead, Saibling, Forelle und den Ökosystemen einsetzt, von denen diese Arten abhängen. „Dies ist ein Sieg für ein ganzes Ökosystem und eine der wichtigsten Lachshochburgen auf dem Planeten. Ein Sieg für sauberes Wasser und für die zig Millionen Lachse, die jedes Jahr in die Wassereinzugsgebiete von Bristol Bay zurückkehren und für die 137 Arten, die von diesen zurückkehrenden Lachsen abhängen, zusammen mit Orcas, Grizzlybären, Köcherfliegen und alles dazwischen.“
Zwar seien von der Muttergesellschaft der Pebble Mine noch rechtliche Anfechtungen zu erwarten, Guido Rahr zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Ablehnung der Pebble Mine auch Grundlage für die Ablehnung zukünftiger Vorschläge für den Abbau im Quellgebiet der Bristol Bay ist.
Wenn Sie sich den Traum vom wilden und weiten Alaska erfüllen wollen, legen wir Ihnen unsere Ziele am Talkeetna und Ocean River ans Herz. Eine hervorragendes Angeln auf Königslachse erleben Sie aber auch in Kanada, zum Beispiel am Nakina River. Am kanadischen Skeena River haben Sie dagegen die Chance, alle Pazifischen Lachsarten zu erbeuten. Mehr Infos dazu finden Sie unter den Reisezielen auf www.kingfisher-angelreisen.de.

Inselabenteuer mit Schwarzbarsch und Amberjack
25.01.2023 von Frank Brodrecht
Wir hatten bereits von einsamen Stauseen mit kapitalen Schwarzbarschen gehört und über die windige Passage zwischen Korsika und Sardinien gelesen, in der sich die Räuber des Mittelmeers versammeln würden. Die Testreise im vergangenen Oktober allerdings übertraf alle Erwartungen!
Auf Schwarzbarsch
Sympathiepunkte von der ersten Minute an: Im Direktflug von Düsseldorf nach Olbia auf Sardinien in knapp zwei Stunden. Weitere 40 Minuten mit dem Mietwagen durchs Hinterland, und schon stehen mein Sohn Ben und ich mit leichtem Gepäck in der Rezeption unseres Hotels am Lago del Liscia. Eine Oase der Stille, mit einem Panoramablick über den Stausee. Die ersten Würfe mit der ultraleichten Spinnrute direkt in der Bucht unterhalb des Hotels in der Abenddämmerung, und schon klatscht der erste Schwarzbarsch auf Bens Softjerk. Was für ein Start in unser Bass-Abenteuer!
In den nächsten drei Tagen lernen wir nicht nur den außergewöhnlichen Service des Hotels zu schätzen und freuen uns auf das erstklassige Vier-Gänge-Menü am Abend (Vollpension inklusive!), sondern erleben – das Wichtigste von allem – eine Bassfischerei vom Allerfeinsten. Ich muss gestehen, ich war voreingenommen: Viel Wirbel um kleine Fische – irgendwie typisch amerikanisch.
Doch die Schwarzbarsche im Liscia-Stausee sind weder klein noch langweilig. Mal übervorsichtig und kaum an den Haken zu bekommen, mal explosiv mit knallharten Einschlägen in der Rute, aber alles andere als leicht zu fangen. Wir zahlen erst einmal Lehrgeld, versenken unsere Köder reihenweise in den versunkenen Bäumen, und selbst beim Fischen vom Bassboot mit E-Motor und Fußsteuerung brauchen wir einige Zeit, bis wir den ersten Fisch im Kescher haben. Doch gerade deshalb begeistern wir uns von Tag zu Tag mehr für diese spannende Fischerei. Wir fangen in den drei Tagen viele Barsche, darunter einige Brecher bis satt über zwei Kilo.
Wie sich bei den Gesprächen mit regionalen Bass-Anglern herausstellt: Wir sind am Lago del Liscia goldrichtig – der Stausee ist vielleicht nicht der bekannteste, aber vermutlich der beste Schwarzbarsch-See Sardiniens! Ob mit Dropshot an den Kanten, mit leichten Gummiwürmern am Texas Rig, unbeschwerten Softjerks (unschlagbar zwischen dem Totholz) oder Poppern an der Oberfläche (der Bringer in der „blauen Stunde“ nach Sonnenuntergang) – der Fantasie bei der Montagewahl sind kaum Grenzen gesetzt.
Unser Fazit: Dieses neue Programm ist ein Muss für jeden Raubfisch-Angler, der sich einmal so richtig beim Bass-Fischen austoben möchte. Mit oder ohne Boot, mit oder ohne Guide. Dazu ein erstklassiges Vier-Sterne-Hotel mit Panoramablick über den See, Vollpension inklusive!
Auf dem Meer
Vom stillen Olivenhain und einsamen Stausee direkt an die Felsküste. Wieder sind es genau 40 Minuten Autofahrt, dann können wir früh am Morgen unser neues Quartier in Porto Pozzo beziehen. Ein einfaches, gemütliches Apartment für Selbstversorger dicht am Bootshafen des ruhigen Küstenorts. Weg mit der ultrafeinen Spinnrute, her mit der kräftigen Meeresrute, denn noch heute soll es mit dem Shardana-Team zum Bootsangeln in der Meerenge zwischen Korsika und Sardinien gehen.
Das Wetter passt – und da der Wind hier im Norden Sardiniens oft kräftig weht, will Käpt’n Michele den Tag nutzen. Der junge Italiener ist auf dem Meer groß geworden und bildet zusammen mit Papa Guiseppe das Shardana Fishing Team, das sich überregional einen Namen gemacht hat: mit verlässlich spektakulären Fängen über die gesamte Saison. Besonders die Zeit von Mitte September bis Mitte März hat es dabei in sich: Zum einen, weil die Preise von Flügen, Mietwagen und Unterkünften in der Nebensaison viel günstiger sind. Zum zweiten, weil das Meer zwischen Korsika und Sardinien in der kalten Jahreszeit oft ruhiger ist als im Sommer, wenn der Seewind durch die Meerenge wie durch eine Düse pfeift. Und zum dritten, weil die großen Räuber des Mittelmeers bei kühlerem Wasser viel besser auf Kunstköder beißen, was die Angelei aktiver und spannender gestaltet.
Da bei unserem Besuch die Wassertemperaturen allerdings noch recht hoch sind, vertraut Michele bei unserer Ausfahrt dem Naturköder, und so befinden wir uns bereits zwei Stunden nach unserer Ankunft in Porto Pozzo auf Schleppfahrt mit Blick auf die Felsküste von Korsika, auf der Suche nach Bonitos oder Stöckermakrelen. Michele verkündet, dass unser Erfolg eigentlich nur davon abhänge, ob wir Köderfische finden – die Amberjacks würden nur auf unsere Köder warten.
Amberjack auf Ansage? Und wie! Der erste Run auf den ersten Köderfisch nach gerade einmal fünf Minuten. Daumen auf die rotierende Spule, ein harter Anschlag von Michele, ein Knall, der bis nach Korsika peitscht – die 50-Kilo-Geflochtene ist glatt gerissen, der Käpt’n fassungslos, während sich eine große Brandblase an seinem Daumen bildet. Und auch die nächsten Bisse verlaufen anders als erhofft: Ein Aussteiger kurz nach dem Anschlag, Fisch Nr. 3 stiehlt den Köder vom Einzelhaken, und dann – endlich – kämpft mein Sohn mit seinem ersten Amberjack. Ein 30 Kilo schweres Muskelpaket, ein packender Fight. Und kurz darauf bin ich an der Reihe, drille einen etwa 40 Kilo schweren Blauflossenthun. Was für ein Tag!
Und was wollt ihr morgen fangen? Dentex? Okay, morgen fangen wir Dentex. Wieder dieser Optimismus beim Käpt’n. Schnell noch ein Stopp zum „Calamari-Stippen“, und bald tummeln sich rund 15 pfeilschnelle Tintenfische im Wassertank an Bord. Am nächsten Morgen fangen wir auf Ansage zähnestarrende, regenbogen-schillernde und wild kämpfende Dentex-Meerbrassen. Dieser Fischerei übertrifft einfach alle Erwartungen!
Zur Feier des Abends tafeln unsere Gastgeber nach unserer Rückkehr direkt an Bord ein grandioses Mal auf – mit frisch gebratenen Calamari, Amberjack, Pizza und viel Wein. Besser geht es nicht!
Unser Fazit: Das Mittelmeer von seiner Sonnenseite. Die Meerenge zwischen Korsika und Sardinien bietet eine Weltklasse-Fischerei auf Warmwasserfische wie Amberjack, Thun und Dentex - gerade einmal zwei Flugstunden von Deutschland entfernt. Ab sofort in unserem Programm!
Abenteuer in Schnee und Eis
19.01.2023
Unser Wintertours-Kunde Dr. Lars Krex aus Kassel erlebte Nordnorwegen auf seiner fünftägigen Reise nördlich der Lofoten von seiner vielleicht schönsten Seite. „Der Winter im hohen Norden nördlich des Polarkreises hat uns alle sehr fasziniert“, sagte er uns nach seiner Rückkehr aus Ringstad begeistert. „Es war ein unvergessliches Abenteuer und sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir im Winter nach Nordnorwegen gefahren sind.“
Freundlicherweise sendete uns Dr. Lars Krex tolle Fotos von seinem Urlaub zu. Die Bilder sprechen für sich und drücken die ganze Faszination so einer Tour in den hohen Norden aus. Das Kingfisher-Team wünscht Ihnen viel Spaß beim Anschauen! Weitere Details und Buchungsmöglichkeiten finden Sie hier.