Angeln in Spanien
Schnell zu erreichende Wohlfühloase
Was für ein Gegensatz! Vor wenigen Minuten glitten wir noch durch schilfgesäumte Kanäle, passierten stille Buchten mit Flamingos, die in der Morgensonne leuchteten. Doch jetzt befinden wir uns schon auf dem offenen Meer, die Nerven zum Zerreißen gespannt. Denn vor uns, kurz vor der Trennlinie zwischen trüber Süßwasserfahne und glasklarem Mittelmeer, jagen Blauflossenthune, durchbrechen in irrwitziger Geschwindigkeit die Wasseroberfläche, kommen dabei bis auf Wurfweite ans Boot, um dann wieder abzudrehen und spurlos zu verschwinden. Kapitän Adrian Vidal schaut uns fragend an. Kein Kommentar - wir haben vor Aufregung die Popper zu spät und auch noch hinter die jagenden Fische geworfen. Chance vertan.
Und doch wirkt diese erste kurze Begegnung mit den Thunen des Mittelmeeres nach: Diese Fischerei gehört zweifelsohne zum Aufregendsten, was das Meeresangeln zu bieten hat. Und zum Anstrengendsten, wenn ein Thun unseren Köder nimmt.
Da erscheint die anschließende Fischerei im Fluss wie ein Beruhigungsprogramm, auch wenn Palometa, Wolfsbarsch, Bluefish und Wels ganz sicher nicht zu den Langweilern am leichten Spinngerät zählen.