Drills zwischen Sandstränden und Fischschwärmen
Die Region Steigen nördlich von Bodø verzaubert den Meeresangler mit einer wunderschönen Küstenlandschaft mit Schären, weißen Sandstränden und kurzen Wegen zu den besten Angelplätzen. Das Kingfisher-Team war Ende August zu einem Testfischen vor Ort und fand die Fische dank der Hilfe eines treuen Stammkunden geballt in einem kleinen Fjord.
Es ist Ende August, als mein Kollege Frank Brodrecht und ich in Steigen Brygge ankommen. Der Wind weht uns ordentlich um die Ohren und soll in den nächsten Tagen noch stärker werden, die Wetterinstitute geben sogar eine Sturmwarnung heraus. Ein Blick auf die Wetter-App lässt uns jedoch hoffen, dass wie früh am nächsten Morgen noch eine ruhige Phase zum Angeln erwischen werden, bevor es am Nachmittag dann richtig zu stürmen beginnen soll.
Dabei war das Wetter in den letzten Wochen und Monaten absolut traumhaft, Camp-Betreiber Bjorulf Ødegård spricht sogar vom schönsten norwegischen Sommer der letzten Jahrzehnte. Ein Sommer, der der Region Steigen mit ihren Sandstränden und dem türkisfarbenem Wasser ein karibisches Flair verlieh. Ohne Zweifel eine der schönsten Regionen in ganz Norwegen, die mächtige Lofotenkette am Horizont im Westen stets im Blick.
Die vielen Sandstrände lassen gerade die Heilbuttfans unter den Meeresanglern aufhorchen. Schließlich lieben die großen Plattfische wie ihre kleineren Geschwister, die Schollen, flache und sandige Buchten und gehören deshalb auch in der Region rund um Steigen zum Zielfisch Nummer 1. Weiter draußen, an den steilen Kanten und Unterwasserbergen zum offenen Vestfjord hin, lassen sich vor allem Dorsche und Köhler mit Gummifisch & Co. fangen oder Rotbarsche, Lumbs und Lengs mit Naturködern.
Traumhafte Anlage für Meeresangler
Die Anlage Steigen Brygge liegt auf der schmalen Schäreninsel Røssøy direkt am Wasser und bietet mit ihren vier großen Ferienhäuser einen herrlichen Blick auf die umgebenden Berge und Inseln. Die großen Unterkünfte sind mit jeweils drei Schlafzimmern ausgestattet und eignen sich für bis zu acht Personen. Besonders komfortabel: Es gibt in jedem Haus drei große Badezimmer mit Dusche und WC.
Die Bootsflotte besteht aus neuen 20,5ft Kværnø-Booten mit 60-80 PS Außenbordern und großen Farb-Kartenplottern. Die modernen Aluboote liegen direkt vor der Haustür, nur wenige Schritte von den Häusern entfernt. Natürlich gibt es in dieser vorbildlichen Angelanlage mit Flair auch einen eigenen Filetierraum zum geschützten Zubereiten der Beute.
Insgesamt punktet die Region mit ihrer erstklassigen fischereilichen Lage am Ufer des Vestfjords mit besonders kurzen Wegen zu den besten Angelplätzen. Zwischen den vielen Schären und Inseln findet man auch bei schwierigen Windverhältnissen meist noch ein geschütztes Plätzchen.
Als Frank und ich am nächsten Morgen hinausfahren, ist der Wind tatsächlich gnädigerweise eingeschlafen. So ist es uns möglich, durch die Schären eine knappe halbe Stunde zur offenen See hinauszufahren, um in über 100 Metern Tiefe an verheißungsvollen Kanten und Unterwasserbergen zu angeln. Warum direkt ins Tiefe? Beim Besuch anderer Anlagen in den letzten Tagen haben wir erfahren, dass die meisten Fische in den letzten Wochen von den flacheren Küstenplätzen ins kühlere Tiefenwasser gezogen sind, da die Wassertemperaturen an der norwegischen Küste im August teilweise bis zu acht Grad höher waren als üblich, und das bis in 40 Metern Wassertiefe.
Wir probieren es also zunächst in über 100 Metern Wassertiefe. Um es kurz zu machen: ohne Erfolg. Wir sichten auf dem Lot keine verheißungsvollen Futterfischschwärme, noch bekommen wir auch nur einen Zupfer auf unsere tief präsentierten Gummiköder. Das Meer scheint wie leergefegt!
Zum Glück ist auf unsere Stammbucher Verlass! Denn Ralf Hülsbusch, treuer Kingfisher-Kunde, ist auch vor Ort und berichtet per SMS von ersten Heilbuttfängen an diesem Morgen. Wo? Im Eingang des Skotsfjorden, nur eine Viertelstunde südlich vom Camp gelegen. Dort würde es vor Fisch nur so wimmeln!
Also nix wie hin und den Hebel auf den Tisch gelegt! Wir düsen mit den schnittigen Booten zum Fjordeingang, wo uns Ralf schon Händewedelnd begrüßt. "In 50 Metern Tiefe geht's richtig ab, Jungs!", sagt er freudestrahlend. "Legt euch gerne daneben und macht einige Driften." Gesagt, getan. Mit 50 Metern "Höflichkeitsabstand" zu Ralfs Boot driften wir wenig später über den vermeintlichen Hotspot und erfreuen uns an den enormen Fischanzeigen auf dem Lot.
Bereits beim ersten Ablassen bekommt Frank einen Hammerbiss. Die neue Kingfisher-Reiserute biegt sich wie ein Flitzebogen, die ruhigen Kopfstöße am anderen Ende der Schnur lassen auf einen guten Fisch schließen. Köder: ein Sandaal-Imitat. Die 2,20 Meter lange Kingfisher "Flex Travel" hat zwar nur ein Wurfgewicht von 22-85 Gramm , aber als der Fisch auch nach fünf Minuten noch in knapp 50 Metern seine Runden dreht, sind wir uns sicher, dass es sich um einen Heilbutt handeln muss. Damit liegen wir goldrichtig! Nach 15-minütigem Drill landet Frank nämlich einen 1,10 Meter langen Butt. Der perfekte Küchenfisch!
Wir lassen uns jetzt immer wieder über die heiße Stelle treiben und werden bei jeder Drift mit schönen Fischen belohnt. Ob Heilbutt, Leng, Dorsch oder Seelachs, pünktlich zum Ausklang des Sommers scheinen sich die Räuber hier im Fjord zu sammeln, den Futterfischschwärmen auf den Spur. So ist es häufig in vielen Fjordrevieren zum Ende des Augusts und im September. Und wer dann noch so einen Fischspion wie Ralf Hülsbusch an seiner Seite wähnen darf, findet die Fische garantiert. Unser Dank ist Dir sicher, lieber Ralf.
Info: Sie sind neugierig aufs Meeresangeln in der Region von Steigen geworden? Mehr Infos zur Steigen Brygge und zu den fischereilichen Möglichkeiten vor Ort erfahren Sie hier. Wir freuen uns auf Ihre Buchungsanfrage und erstellen Ihnen gerne individuelle Angebote mit Flügen aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz und mit entsprechenden Transfers zur Anlage.