Unterkunft finden
Kontakt
Reiseberichte Kräftemessen in Alaska
Talkeetna River in Alaska zum Lachsangeln, jetzt Angelurlaub buchen.
Markus Heine mit Königslachs aus Alaska, jetzt Angelurlaub buchen! Markus Heine
Alaska

Kräftemessen in Alaska

40 oder 50 Pfund? Oder noch viel schwerer? Das Kingfisher-Team erlebte am Talkeetna River in Alaska unvorhergesehene Drills auf Biegen und Brechen …

Franks rechter Arm zittert, während er den Griff der 9er Fliegenrute umklammert. „Der hört überhaupt nicht auf“, klagt mein Kingfisher-Kollege. „Jedes Mal, wenn ich den Fisch etwas näher heranbekommen habe, haut er wieder ab. Das ist wie beim Heilbuttangeln!“

Es ist ein Kampf auf Biegen und Brechen, der jedoch erst 15 Minuten dauert. Dabei sollen Frank noch über zwei Stunden bevorstehen. Zwei Stunden, in denen er von einem riesigen Königslachs schön an der Nase herumgeführt werden wird … Aber davon ahnt Frank jetzt noch nichts. Noch glaubt er, diesen Drill gewinnen zu können.

Es ist ein schöner Julitag. Wir stehen am Bikini Beach, einem bekannten Angelplatz am Chunilna Creek, nur fünf Minuten von der Talkeetna Fishing Lodge entfernt. Lodge-Besitzer Henrik Wessel hat uns zusammen mit Guide Jonathan an dieser ruhig fließenden Stelle mit einem in Wurfweite gelegenen Pool abgesetzt, damit wir einige Dolly Varden und Regenbogenforellen fangen.

Da es in den letzten Tagen stark geregnet hat, ist der Wasserstand um fast einen Meter angestiegen. Die Folge: Große Trupps an Königslachsen beginnen in den Nebenfluss des Talkeetna Rivers aufzusteigen. Diese dürfen zwar nicht gezielt beangelt werden, können sich aber durchaus die für Regenbogenforellen gedachten Streamer schnappen. Wie es bei Frank passiert ist …

Wir schätzen den Königslachs auf etwa 40 bis 50 Pfund, ein riesiger Fisch, der seine breiten Flanken immer wieder in die Strömung stellt und sich spielerisch abtreiben lässt. Dennoch haben wir am Bikini Beach das Gefühl, den Gegner im ruhigeren Wasser bändigen zu können. Zumindest in der ersten halben Stunde des Drills, dann machen wir den Fehler und ermöglichen es dem Fisch, mit der Strömung weiter stromab zu flüchten. Jetzt ist er im wahrsten Sinne des Wortes am Drücker, und wir können ihm zwei Stunden lang eigentlich nur folgen und gewähren lassen.

Sie können sich vorstellen, dass in diesem langen Drill viel passiert. Zum Beispiel versucht Guide Jonathan den Fisch an weiteren Fluchten zu hindern, indem er große Steine ins Wasser wirft. Dabei erreicht der Kalifornier jedoch genau das Gegenteil: Jedes Mal, wenn ein Stein laut klatschend im Wasser landet, gibt der King so richtig Gas. Irgendwann will Jonathan aus lauter Verzweiflung auf den Fisch springen, rutscht stattdessen aber auf den rutschigen Steinen aus und taucht im rauschenden Wasser für einige Sekunden ab. Es ist wie verhext ...

Nach über zweistündigem Drill naht glücklicherweise die Rettung: Henrik kommt mit dem Boot herangefahren, damit wir den Fisch von dort aus müde drillen. Meiner Erfahrung nach oft die einzige Chance bei kapitalen Königslachsen in stark strömenden Flüssen, vom Ufer hat man kaum Chancen mit der Fliegenrute.

Frank wuchtet sich ins Boot, und was macht der Lachs? Der hat sich während des ganzen Bootsmanövers sicherlich zehn Minuten in einer Außenkurve ausruhen können und flüchtet mit frischen Kräften flussab, als Frank im Boot steht und wieder Druck machen will. 

Schnell flutschen 200 Meter Schnur von der Rolle, dann lässt der Druck urplötzlich nach. Frank sinkt in sich zusammen. „Ab! Einfach ab!“, huscht es ihm über die Lippen. Der Fisch ist weg. Der Knoten am 0,42er Vorfach hat sich gelöst.

Eine Reise ins weite und wilde Alaska gehört nach wie vor zu den großen Träumen im Leben eines Anglers. Zwischen Bären und Elchen prächtige Lachse zu drillen, ist ein unvergessliches Erlebnis. In der Talkeetna Fishing Lodge wird dieser Traum wahr.

Dabei ist eine Reise nach Alaska wesentlicher unkomplizierter als allgemein angenommen wird: In der Regel geht es per Direktflug mit Condor in etwa zehn Stunden von Frankfurt nach Anchorage in Alaska. Am Flughafen werden Sie von Lodge-Besitzer Henrik Wessel oder einem Gästebetreuer per Auto abgeholt und fahren dann gute zwei Stunden in das Örtchen Talkeetna, das nahe des berühmten Denali-Nationalparks und am Zusammenschluss der Flüsse Susitna, Chulitna und Talkeetna liegt.

Allein Talkeetna ist mit seinen Künstlershops und Restaurants eine Reise wert, trifft man hier doch auf interessante (Lebens)Künstler und Outdoorfans, für die das gut 1.000 Einwohner zählende Talkeetna der Ausgangspunkt für Touren in den Denali-Nationalpark ist. Passenderweise besitzt der gebürtige Norweger Henrik Wessel im Ortszentrum eine kultige Bar, auf die ich später noch zu sprechen komme.

Von Talkeetna aus fahren Sie mit dem Jetboot den Talkeetna River hoch und biegen dann in den Chunilna Creek ein, an dessen Ufer zwischen hoch gewachsenen Farnen die Talkeetna Fishing Lodge liegt. Fahrtdauer: ca. 20 Minuten, je nach Wasserstand. Rein theoretisch könnten Sie bereits direkt nach dem Aussteigen aus dem Boot Ihren ersten Lachs fangen, denn eine der besten Angelstellen liegt vor der Lodge.

Sie wohnen in der Talkeetna Fishing Lodge in einfachen Holzhütten, so genannte Cabins. Ihr Tagesrhythmus ist voll und ganz aufs Fischen abgestimmt: Gefrühstückt wird in der Regel erst zwischen 9 oder 10 Uhr, damit Sie nach dem Aufstehen mit der Spinn- oder Fliegenrute direkt vor der Lodge die ersten Lachse des Tages fangen können. Alle Pazifischen Lachsarten steigen in den Talkeetna River und den Chunilna Creek auf und können in sehr guten Stückgewichten gefangen werden.

Da der Königslachs leider seit einigen Jahren in diesem Flusssystem gesperrt ist, konzentriert sich das Angeln vor allem auf Hunds-, Silber- und Buckellachse und auf Regenbogenforellen und Dolly Varden. Wie bei Frank gut zu sehen war, kann beim Angeln auf diese Zielfische jedoch immer mit dem Biss eines Königslachses gerechnet werden, Exemplare bis 70 Pfund sind möglich. 

Von daher wundert es hier auch niemanden, wenn man zum Beispiel mit eher schwerem Gerät auf Regenbogenforellen oder Silberlachse angelt, zum Beispiel mit einer 9er anstatt einer 7er Fliegenrute. Man weiß ja nie … Wichtig: Falls man einen King fangen sollte, muss dieser noch im Wasser vom Haken befreit und unverzüglich zurückgesetzt werden.

Nach dem Frühstück werden Sie von den Guides mit dem Jetboot an die besten Angelplätze gebracht, gefischt wird in der Wathose vom Ufer aus. Fliegenfischer angeln mit 8er bis 10er Ruten auf Lachs, für Forellen genügen Ruten der Klassen 5 bis 7. Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt aus erwähnten Gründen besser stärkeres Gerät.

Zum Spinnfischen kommt man mit mittelschwerem Hechtgerät gut zurecht, zum Beispil mit 2,40 m langen Spinnruten mit 25-50 g oder 40-80 g Wurfgewicht. Die besten Köder: Streamer und Spinner (Vibrax), jeweils mit Einzelhaken ohne Widerhaken ausgestattet (auch angedrückte Widerhaken möglich). Die besten Farben: schwarz, weiß, lila, pink, orange, neongelb oder -grün. In der Lodge gibt es einen kleinen Angelladen mit guter Köderauswahl zu vernünftigen Preisen. Ebenso vor Ort zum Ausleihen: SIMMS Wathosen und Watschuhe.

Sehr beliebt sind Fly-outs mit dem Helikopter (ca. 250 USD pro Person). Diese finden meist einmal pro Woche statt, wobei Sie der Helikopter einige Kilometer flussauf fliegt und aussetzt. Per Schlauchboot driften Sie mit einem Guide angelnderweise bis zur Lodge zurück. Ab Mitte Juli sehen Sie dabei sicherlich auch einige Bären und werden zumindest von Dutzenden Bären beobachtet.

Insgesamt bietet die Lodge eine familiäre Wohlfühlatmosphäre. Am großen Tisch finden sich die Besucher zu den Mahlzeiten ein und werden von Henrik mit spannenden Bären- und Trappergeschichten unterhalten. Die Küche ist sehr gut, wer möchte, kann sich seinen Fang frisch zubereiten lassen. 

Zum Abschluss der Reise fährt Henrik mit seinen Gästen gerne in seine Bar in Talkeetna, wo Sie bei Livemusik und einem Alaskan Amber Ihre Reise noch einmal Revue passieren lassen können. 

Info: Die Talkeetna Fishing Lodge hat zur Top-Zeit zum Angeln auf Hunds- und Silberlachse von Ende Juli bis Ende August geöffnet. Maximal 12-16 Gäste genießen die Abgeschiedenheit dieses wunderbaren Ortes. Jetboote sowie geduldige Angelguides zählen ebenso zum All-Inklusive-Service wie gutes Leihgerät und das Vakuumieren und Tiefkühlen der Fänge. Mehr Infos zur Lodge bekommen Sie hier. Gerne erstellen Ihnen individuelle Angebote mit Flügen aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Rufen Sie uns gerne an unter Tel. +49 (0) 261 - 91554 - 0 oder stellen Ihre Buchungsanfrage ganz schnell und praktisch in unseren Online-Formular.